Autoversicherung ohne Schufa-Auskunft
Ob die Kfz-Versicherung zu teuer ist oder ob die Anschaffung eines neuen Autos bevorsteht. Etliche Autofahrer überlegen sich regelmäßig, wie und ob sie eine Autoversicherung ohne Schufa-Auskunft abschließen können. Die Gründe dafür müssen nicht einmal finanzieller Natur sein, oft wird einfach nicht gewollt, dass die Versicherungen überhaupt eine Information über die Bonität des Interessenten erhält. Dieser Artikel befasst sich mit der Frage, ob es eine Autoversicherung ohne Schufa-Auskunft gibt.
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Welchen Sinn hat die Schufa-Auskunft überhaupt?
Eine gute Frage und eine Frage, die sich viele Verbraucher stellen. Für viele Menschen ist die Schufa schlichtweg ein seltsamer Begriff, der mit allerlei Nachteilen und Vorurteilen behaftet ist. Dabei war die Anfangszeit der Schufa schlichtweg der Weg, um kleine Einzelhändler eine Sicherheit mit auf den Weg zu geben. Als es noch kein Internet gab und die ersten Elektrogeräte für den Hausgebrauch auf den Markt kamen, wollten viele Händler, dass ihre Kunden auch auf Rechnung zahlen konnten. Nur, wie stellt man ohne Konten, Abklärungen und andere Sicherheiten fest, dass ein Kunde den Kühlschrank überhaupt bezahlen konnte? Genau, es wurde eine Datei geschaffen – die Schufa. Und heute? Ein Überblick:
• Übersicht – die Schufa sammelt Daten eines jeden Bürgers. Bankkonten, Kreditkarten, abgeschlossene Raten- und Kreditgeschäfte, aber auch der Wohnort werden gesammelt. Hinzu kommen die Daten über alte und aktuelle Dauertransaktionen. Ein Handyvertrag wird somit gespeichert, aber auch der im letzten Jahr aufgenommene Autokredit.
• Bewertung – für die Schufa ist jeder Bürger finanzstark, wenn er Kreditkarten hat, den Dispo besitzt oder auch Kredite abschließt. Diese Faktoren bedeuten, dass der Geschäftspartner des Kunden Vertrauen in diesen hat. Somit sind diese Einträge positiv. Sie können sich aber auch ins Gegenteil wandeln. Wird dem Kunden die Kreditkarte gekündigt, weil die Zahlungen nicht gedeckt sind, entsteht ein negativer Eintrag. Aus der Summe der positiven und negativen Einträge errechnet die Schufa einen Wert, den sogenannten Score. 100 ist der Topwert und sagt aus, dass dieser Bürger mit einer einhundertprozentigen Wahrscheinlichkeit seinen finanziellen Verpflichtungen nachkommt.
• Schufa-Auskunft – hier gibt es mehrere Versionen. Zuerst einmal kann jeder Bürger eigenständig eine kostenlose Schufa-Auskunft beantragen. Dies ist einmal jährlich sinnvoll, denn so können die Daten auf ihre Aktualität und Vollständigkeit geprüft werden. Einträge von bis zu 1.000 Euro sollten nach einem Jahr gelöscht werden, höhere Werte nach drei Jahren. Gleichfalls können aber auch Unternehmen eine Schufa-Auskunft, die Bonitätsauskunft beantragen. Unternehmen wie die Autoversicherung erhalten jedoch nur den Score.
Generell läuft die Schufa-Auskunft heute automatisch ab. Es ist kaum noch möglich, eine Autoversicherung oder ein Produkt auf Raten zu erhalten, ohne dass eine Schufa-Auskunft eingeholt wird. Die Frage ist nur, wie diese bewertet wird. Die Autoversicherung gibt es in der Regel auch ohne eine strenge Bewertung der Schufa-Auskunft. Und das aus guten Gründen.
Die Schufa-Auskunft und die Pflichtversicherung
In den meisten Fällen läuft die Schufa-Auskunft bei der Autoversicherung im Hintergrund automatisch ab. Dieser Punkt kann nicht verändert werden, denn wenn ein Kunde der Einholung der Auskunft widerspricht, wird der Vertrag gar nicht erst geprüft. Das ist allerdings kein Problem, da die Schufa-Auskunft einer Autoversicherung nur in seltenen Fällen wirklich entgegensteht. Einige Gründe:
• Pflichtversicherung – wer ohnehin eine Haftpflichtversicherung anfragt, der sucht schon nach der Pflichtversicherung. Versicherungsgesellschaften können Kunden gar nicht ablehnen, sondern sie einzig auf die absolute Basisvariante verweisen. Das geschieht allerdings höchst selten.
• Kaskoversicherungen – auch sie gibt es selbst bei einer negativen Schufa-Abfrage. Die Gesellschaften wissen, dass die Abfrage nicht unbedingt einen Ist-Zustand beschreibt und wollen nur ungern auf neue Versicherungsnehmer verzichten.
Eine Autoversicherung erhält ein Kfz-Halter also immer, die Frage ist nur, welche das ist. Kommt bei den Kaskoversicherungen eine Ablehnung, liegt das übrigens selten an der Schufa-Auskunft, sondern eher im früheren Verhalten des Fahrers:
• Meldungen – ja, Versicherungen sind dazu da, Schäden zu übernehmen. Der unbeliebteste Kunde ist jedoch der, der tatsächlich Schäden meldet. Freilich müssen Unfälle der Autoversicherung gemeldet werden, doch wer die Kaskoversicherungen bis ins letzte Detail ausnutzt, der wird in der Zukunft mit Ablehnungen zu kämpfen haben.
• Kündigungen – nach jedem erledigten Schadenfall darf die Versicherung (und der Versicherungsnehmer) außerordentlich kündigen. Auch dies erschwert den Neuabschluss.
Grundsätzlich ist es sinnvoll, der Kaskoversicherung nicht alle Kaskoschäden zu melden, sondern nur, wenn diese einen bestimmten Betrag überschreiten.
Tipps für die Autoversicherung mit Kaskoschutz bei negativer Schufa-Auskunft
Die Schufa-Auskunft hat einzig den Grund, dass sich die Versicherung vor Zahlungsausfällen schützen möchte. Genau diesen Wind können Versicherungsnehmer der Autoversicherung schon vorab aus den Segeln nehmen, wenn sie einige Tipps beachten:
• Zahlweise – Autoversicherungen werden umso günstiger, desto seltener Zahlungseingänge verbucht werden müssen. Die monatliche Zahlweise ergibt zusammengerechnet immer einen deutlich höheren Preis als alle anderen Zahlungsoptionen. Wer bereits weiß, dass die Schufa-Auskunft schlecht ist, der sollte beim Vergleich direkt angeben, dass die Versicherung für das Jahr im Voraus bezahlt wird. Ein Zahlungsausfall ist nun gar nicht mehr möglich.
• Selbstbeteiligung – sie minimiert nicht nur die Beiträge, die schützt die Versicherung auch davor, ständig Kaskoschäden bezahlen zu müssen. Die Selbstbeteiligung muss bei jedem Schaden bezahlt werden, wobei es im Regelfall jährlich eine Obergrenze gibt.
Mit diesen Tipps lässt sich häufig eine gute Kaskoversicherung finden, ganz egal, ob die Schufa-Auskunft positiv oder negativ ist. Für den Autofahrer ist natürlich noch wichtig, eine günstige und inhaltlich gute Autoversicherung aus der Masse an angeboten herauszusuchen. Das funktioniert wie folgt:
• Überlegung – zuerst sollte überlegt werden, welche Ansprüche überhaupt an die Autoversicherung bestehen. Bei finanzierten Fahrzeugen ist eine Vollkasko sinnvoll, ein älteres Auto kann durchaus auch rein haftpflichtversichert werden.
• Nutzung – wie wird das Auto genutzt? Die Autoversicherung berechnet sich auch anhand der Fahrleistung, der Anzahl der Fahrer und dem Alter der Fahrer. Tipp: Wenn es möglich ist, sollten Fremdfahrer ausgeschlossen werden. Auch der Abstellort ist entscheidend. Bei Kaskoversicherungen steigt die Gebühr, wenn das Fahrzeug auf öffentlichen Straßen steht.
• Vergleich – auf unserer Seite bieten wir einen Vergleich für Autoversicherungen an. Dieser muss nur mit einigen Daten und Vorlieben gefüllt werden, dann erledigt er die Suche nach geeigneten Tarifen.
• Auswahl und Abschluss – nach dem Vergleich erhalten Kfz-Halter eine Liste, aus der sie gleich geeignete Versicherungen anfragen können. In der Regel wird die Anfrage innerhalb kurzer Zeit geprüft. Es kann gut sein, dass die Autoversicherung ohne Probleme mit der Schufa-Auskunft schon nach zwei Stunden abgeschlossen ist.
Kommt ein Vertrag zustande, erhält der Kfz-Halter eine Bestätigung durch die Versicherung per E-Mail. Gleichzeitig wird die eVB-Nummer verschickt, die für die Neuanmeldung eines Fahrzeugs notwendig ist. Wird einzig die Versicherung gewechselt, meldet die Autoversicherung die neue eVB-Nummer eigenständig der Zulassungsbehörde.
Die Schufa-Auskunft steht der Autoversicherung nicht im Weg
Natürlich kann es bei den Kaskoversicherungen unter Umständen zuerst zu einer Ablehnung kommen, dennoch ist es meist möglich, trotz einer negativen Schufa-Auskunft eine Teil- oder Vollkasko abzuschließen. Besonders einfach ist es allerdings bei der Kfz-Haftpflicht. Selbst die verbesserten Tarife werden von den Autoversicherungen ohne einen besonderen Blick auf die Schufa-Auskunft bewilligt. Hier kommt Kunden das Pflichtversicherungsgesetz zugute, denn eine absolute Ablehnung eines Versicherungsnehmers ist nur in sehr gravierenden Fällen möglich.