Autoversicherung trotz Schufa
Die Autoversicherung gehört zu den wichtigsten Versicherungen in Deutschland. Jeder mit einem eigenen Kfz benötigt sie, denn die Betriebserlaubnis des Fahrzeugs hängt vollständig vom Vorhandensein einer Kfz-Versicherung ab. Dieser Umstand ist für Personen, die mehrere Einträge in der Schufa haben, jedoch ein Vorteil. Pflichtversicherungen unterliegen anderen gesetzlichen Regelungen und Maßstäben, als eine freiwillige Versicherung, sodass Versicherungsnehmer nicht allein aufgrund ihrer Bonität abgelehnt werden können. Dass es zugleich möglich ist, eine günstige Autoversicherung trotz der Eintragungen in der Schufa zu erhalten, zeigt dieser Beitrag.
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Schlechte Schufa, gute Versicherung?
Eine Eintragung in der Schufa bedeutet noch nicht gleich eine schlechte Bonität. Die Fülle an negativen Einträgen beeinflusst die Bonität und erst, wenn diese massiv von der Norm abweicht, gibt es Probleme. Für Menschen mit Einträgen ist auch das ein Vorteil, denn sie können bezüglich der Autoversicherung aus dem Vollen schöpfen. Aber welche Möglichkeiten gibt es bei der Autoversicherung? Ein Überblick:
• Pflichtversicherung – diese ist vom Gesetzgeber vorgegeben. Sie besteht aus der Haftpflichtversicherung mit gesetzlich festgelegten Deckungssummen. Verkürzt gesagt ist das die Rumpfversicherung, die schlichtweg einen allgemeinen Schutz bietet. Um einen Versicherungsinteressenten abzulehnen, muss die Versicherung extrem gute Gründe vorweisen, anderenfalls kann sich der Interessent gegen die Ablehnung wehren. Güte Gründe sind: Versicherungsbetrug bei diesem Unternehmen, hohe offene Posten bei dieser Versicherung.
• Haftpflichtversicherung – das ist die Pflichtversicherung, doch führen wir sie getrennt auf. Die Versicherungen haben die Inhalte der Haftpflicht verändert und beispielsweise die Deckungssummen massiv angehoben. Werden Personenschäden in der Pflichtvariante mit 7,5 Millionen abgeholten, sind es hier schon 100 Millionen. Auch die Deckungssummen der Vermögens- und Sachschäden bewegen sich im Millionenbereich. Gleichfalls gibt es weitere optionale Inhalte: Mallorca-Police, Schadenfreiheitsrabatt. Auch bei der Autoversicherung sind die Hürden für eine Ablehnung extrem hoch.
• Teilkaskoversicherung – sie beinhaltet die Haftpflicht, gehört jedoch aufgrund der Leistungen zu den Zusatzversicherungen. Bei der Teilkasko sind auch gewisse Schäden am eigenen Fahrzeug abgesichert, sofern diese nicht von einem Autounfall stammen.
• Vollkaskoversicherung – sie beinhaltet alle anderen Versicherungen, ergänzt sie aber noch um die Unfallschäden am eigenen Wagen. Wird ein Unfall verursacht, kommt die Versicherung nun nicht nur für die Schäden der Gegenseite, sondern für die am versicherten Fahrzeug auf.
Ist die Schufa schlecht, kann es anfangs ein wenig heikel werden, eine Autoversicherung mit Kaskoschutz zu erhalten. Doch sind Ablehnungen längst nicht so häufig, wie viele glauben. Das liegt vor allem daran, dass Autofahrer gezielt ihr Glück beeinflussen können.
Autoversicherung mit Kaskoschutz trotz Schufa
Bei der Autoversicherung hat jeder Fahrer eigenständig Einfluss auf das Zustandekommen des Vertrags und auf die Kosten. Um die Autoversicherung sicher zu erhalten, ist allerdings ein gewisser finanzieller Spielraum notwendig:
• Jahresvorauszahlung – jede Autoversicherung läuft über ein Jahr. Versicherer geben den Versicherungsnehmern die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Zahlungszeiträumen zu wählen. Wer die Komplettsumme für das Jahr im Voraus zahlt, der nimmt der Versicherung den Wind völlig aus den Segeln und wird auch eine Vollkaskoversicherung trotz Schufa erhalten. Alternativ geht die halbjährliche Zahlweise.
• Pluspunkte – Versicherungsgesellschaften geben Vorauszahlern Rabatte. Die monatliche Zahlweise ist im Vergleich immer deutlich teurer als die jährliche. Hier lässt sich also nochmals sparen.
Um die Kosten für Kaskoversicherungen allgemein zu minimieren, stehen Versicherungsnehmern wiederum Möglichkeiten offen:
• Selbstbeteiligung – Verträge mit einer höheren Selbstbeteiligung sind ebenfalls günstiger. Allerdings sollte die Selbstbeteiligung immer so gewählt werden, dass sie im Ernstfall auch bezahlt werden kann. Es nutzt kein günstiger Vertrag mit einer Eigenbeteiligung von 1.500 Euro, wenn diese überhaupt nicht bezahlt werden können.
• Werkstattbindung – auch sie reduziert die Kosten der Versicherung. Die meisten Versicherungen arbeiten mit diversen Werkstätten zusammen. Beim Vergleich der Anbieter sollte auch darauf geachtet werden. Wichtig ist zu bedenken, dass diese Werkstätten aufgesucht werden müssen, anderenfalls braucht die Versicherung nicht für die volle Kostenhöhe aufkommen. Tipp: Genau schauen, welche Werkstätten inbegriffen sind. Es bringt nichts, wenn die Vertragswerkstatt einhundert Kilometer entfernt ist.
• Standort – bei den Kaskoversicherungen beeinflusst der Standort des Fahrzeugs den Wagen. Wer diesen nachts stets auf der freien Straße abstellt, der zahlt eine höhere Summe, da die Gefahr, dass Kaskoschäden entstehen, höher ist. Gut ist es daher, wenn der Wagen in der Garage, im Carport oder wenigstens auf einem Privatgrundstück stehen kann.
• Fahrer – wer ohnehin allein mit dem Wagen fährt, der sollte Fremdfahrer ausschließen. Besonders günstig ist der Ausschluss von Fahrern unter 25 Jahren. Diesen wird allgemein ein höheres Unfallrisiko auferlegt, sodass der Tarif mehr oder weniger eine Gefahrenzulage beinhaltet.
Grundsätzlich sollten Autoversicherungen aller Art miteinander vergleichen werden. Dies funktioniert über einen Autoversicherungsrechner kinderleicht, denn sind einmal die Daten angegeben, erledigt der Rechner die ganze Arbeit.
Künftige Probleme mit der Autoversicherung vermeiden
Gerade in den Kaskoversicherungen kann es zu Ablehnungen kommen. Diese hängen aber oft überhaupt nicht mit der Schufa und der Bonität zusammen, sondern rühren aus dem vergangenen Verhalten her. Zwei Beispiele:
• Versicherungsnehmer 1 – er hat eine Teilkaskoversicherung und nutzt diese auch eifrig. Innerhalb eines Jahres wurden Scheiben ausgetauscht, Hagelbeulen beseitigt und zuletzt ein Marderbiss gemeldet.
• Versicherungsnehmer 2 – er nutzt eine Vollkaskoversicherung und meldet regelmäßig Schäden am eigenen Fahrzeug. Eine Selbstbeteiligung hat er nicht vereinbart, sodass für ihn keine Kosten entstehen.
Beide Versicherungsnehmer sind der Horror einer Versicherung. Gerade bei Vollkaskoversicherungen lautet das Gebot, sie möglichst selten zu nutzen. Natürlich widerspricht das dem Abschluss einer Autoversicherung mit Rundumschutz, doch melden Versicherungsnehmer jeden kleinen Schaden, stehen sie schnell auf der schwarzen Liste einer Versicherung. Und genau hier kommt das nächste Problem auf. Nicht nur kann die Autoversicherung ihrerseits eine Kündigung aussprechen, sie kommuniziert diese Kunden auch gerne an andere Versicherungen. Und genau das zeigt sich in Ablehnungen, sobald eine neue Autoversicherung gesucht wird. Daher gilt:
• Selbstbeteiligung – sämtliche Schäden, die ohnehin im Rahmen der Selbstbeteiligung liegen, sollten gar nicht erst gemeldet werden. Es macht keinen Sinn, den Scheibenaustausch für 500,00 Euro zu melden, wenn die SB 750,00 Euro beträgt.
• Schadenhöhen – Experten empfehlen, Vollkaskoschäden erst ab 1.000,00 – 1.200,00 Euro zu melden, Teilkaskoschäden ab 750,00 Euro.
Diese Grenzen gelten natürlich nur bei Schäden am eigenen Fahrzeug. Wird ein Unfall verursacht, wird dieser freilich der eigenen Autoversicherung gemeldet.
Fazit – eine gute Autoversicherung ist trotz Schufa möglich
Generell steht die Schufa Autofahrern bezüglich des Versicherungsabschlusses nicht sonderlich im Wege. Oftmals rühren Ablehnungen vom vergangenen Verhalten des Versicherungsnehmers. Wichtig ist nur, stets die Versicherungen miteinander zu vergleichen, wobei nicht allein auf den Preis, sondern auch auf die Inhalte geachtet werden muss. Und sollte es doch einmal zu einer Ablehnung des Kaskoschutzes kommen: Einfach bei der nächsten Autoversicherung anfragen. Völlig ohne eine Autoversicherung kann niemand dastehen.